„Tausendtraum"-Artisten präsentieren im Heuss-Park rundum gelungenes Variete |
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Ein verliebter Manegenarbeiter, ein eifersüchtiger Zauberer, gelenkige Artisten und drollige Clowns: Mit „nur" sechs Künstlern ersetzten die TausendtraumAkteure ein ganzes CircusEnsemble. |
Meist sieht man David Selle dann im Circuszelt, wenn seine kleinen Schüler die Ergeb- nisse eines Circusprojekts vorführen. Doch diesmal schauen die Kinder höchstens von den Zuschauerrängen aus zu. Selle und fünf seiner Kollegen hatte es in den Finger gejuckt, wieder einmal selber in der Manege zu stehen und das eigene Geschick unter Beweis zu stellen. |
Eins, zwei, drei - Hepp! Die Turnerriege war eine der großen Lachnummern im Tausendtraum-Zelt, besonders, wenn die Schnauzbärte mal nicht kleben bleiben wollten. |
Das ist den sechs jungen Leuten voll gelungen. An dieser Show stimmt alles: Sechs Artis- ten aus unterschiedlichen Sparten, in einzelnen Nummern, in Zweier- oder Dreierkon- stellationen, oder wie im Falle der urkomischen Turnerriege sogar alle zusammen. „Große" Nummern am Trapez oder auf dem Rieseneinrad, mit zersägten Jungfrauen oder acht balancierten Tellern wechseln sich mit „kleinen" Nummern ab, laute Töne mit leisen, Grelles mit Fackeln, leuchtenden Jonglagekugeln und Schnee (weißes Konfetti) das im Schwarzlicht von der Decke rieselt. Als loser roter Faden, der die einzelnen Nummern zusammenhält, dient der Bühnen- arbeiter Wlody (alias Michael Wlodarczak, Soest), der blind vor Liebe für die Artistin Lucy Lou (Nicole Bäumer, Hamburg) dauernd die Vorstellung stört und dafür kräftig Kostproben vom Können des eifersüchtigen Zauberer (Markus Pitz, Ense) bekommt. |
Höhepunkte sind sicherlich die grandiose Einradjonglage von Olaf K. Spiers (Kassel), eine Nummer, die eine Großzahl von Zuschauern als willige Assistenten verschlingt, und seine halsbrecherischen Aktionen am Trapez. Nicole Bäumer überzeugt durch ihre sportlich durchtrainierte Beweglichkeit, die es ihr erlaubt, ihren „Devilsstick" auch noch in Körper- haltungen rotieren zu lassen, in denen die meisten anderen bereits den Notarzt rufen müssten. |
Selle selbst gibt sein Debüt als Musiker am Klavier und am Saxofon. Der Bonner Clown Andre alias Uli Cremer vereint das Geschick eines Jongleurs mit ausgefeilter Körper- sprache, die Sprache: in den meisten Fällen überflüssig macht. |
Es sei denn, die Akteure
kramen die bekannteste und älteste Clownsnummer hervor, die alte „Bienchen,
Bienchen, bring mir Honig"-Nummer.
Selle: „Es war ein Traum, mal so einen richtigen Klassiker zuspielen". Aus fünf Versionen des meistgespielten Clown-Sketches schrieb er seine Variante zusammen. Dem Spaß an der wohl ältesten, noch immer gespielten Nummer des Circus-Gewerbes tut dies keinen Abbruch. |
Auch im übrigen Programm merkt man dem Ensemble den Spaß an der gut durchdachten und spaßigen Show an, die nicht nur Kindern, sondern ebenso Erwachsenen Spaß bereitet. Das Team würde mit den „Circustypen" gerne touren, wollen das Programm anderen Städten anbieten. |
Hoffentlich füllt sich das Zelt dort auch ohne Heimvorteil. |