Beim Zirkus werden 1000 Träume wahr
Rhein-Neckar-Zeitung 11.07.03 / 17.07.03 / 13.09.03
Bis zum Sonntag gibt es Aufführungen der Schiller-Grundschüler
11.07.03   (res) Foto: Pfeifer
Eine Attraktion und Blickfang besonderer Art ist in Wiesloch diese Woche das blau-gelbe Zwei-Mast-Zirkuszelt mit 400 Sitzplätzen im Schillerpark. Die SchillerGrundschule hat den Zirkus „Tausendtraum" aus Soest engagiert, dessen Mitarbeiter (Kleinkünstler, Sozialpädagogen, Artisten) mit den Schülern ein Zirkusprogramm mit Zauberei, Clownerie, Artistik, Fakirkünstlern und Jonglieren erarbeitet. In vier öffentlichen Vorstellungen werden zum Abschluss die Darbietungen von den Kindern in einem zweistündigen Programm präsentiert.
 
Ziel der Woche ist es, den Kindern ein positives Auftrittserlebnis zu verschaffen, ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. 
Auch die Verantwortung des Einzelnen in der Gruppe ist eine wichtige Erfahrung: Der Partner verlässt sich auf mich, ich muss mich auf ihn verlassen können. 
Das klappt nur, wenn jeder sich beherrschen kann, sich konzentriert, seine eigene 
momentane Verärgerung unterdrückt und dafür durch Erfolg und mit Applaus belohnt wird. 
Lehrer und Eltern der Schillerschule meinen, dass auf diese Art auf breiter Ebene Aggressionen abgebaut und Erfolgserlebnisse vermittelt werden. Und nebenbei werden sie, da ist sich Schulleiter Herbert Pisch sicher, bei manchen Kindern Fähigkeiten entdecken, die man bisher weder gesehen noch vermutet hat.
Jeden Vormittag üben 400 Schüler jeweils 60 Minuten lang in vier Gruppen die unterschiedlichsten Darbietungen ein. Dem staunenden Publikum wird dann ein unterhaltsames Variete-Programm in der Manege unter einem Sternenhimmel des fantastischen Zirkuszeltes mit perfekter Beleuchtung und Musik unter dem Motto „Lachen, Staunen, Träumen" geboten.
F4r die Schiller-Grundschule Wiesloch ist es ein einmaliges Projekt, das von allen schulischen Gremien wegen des großen Erlebnisund Erfolgscharakters für die Kinder und der Stärkung der Schülerpersönlichkeit unterstützt wurde.
Schulleiter Pisch konnte sich auch über die finanzielle Unterstützung und tatkräftige Hilfe aus der Elternschaft freuen. Ohne diesen solidarischen Zusammenhalt wäre die Realisierung des Projektes viel schwieriger gewesen. 
Am Sonntag Abend werden die Zelte abgeschlagen und eine ganze Schule mit vielen Schülern wird sich lange an die tollen Schultage mit dem Zirkus Tausendtraum erinnern.
Tausend Träume für Schulkinder und Gäste
Zirkusprojekt an der Schiller-Grundschule
17.07.03 (isa) Fotos: Karl-Heinz Pfeifer

Der Zirkus ist in der Stadt. 
Riecht man nicht schon allerorts das Popcorn, die Würstchen und die Zuckerwatte, sieht man nicht von allen Stellen die Fahnen und die Farben des großen Zirkuszeltes? Wie anziehend wirken doch die Akrobaten, wilden Tiere und Zauberer, die fahrenden Künstler aus aller Welt mit ihren bunten Kostümen auf Groß und Klein. Einmal mitmachen, einmal dabei sein, einmal zum Trommelwirbel in der Manege stehen und nach waghalsigen Kuststücken, frecher Clownerie und unglaublichen Zaubertricks den Applaus des Publikums hören. Diesen Traum vom Zirkuskind durften in der vergangenen Woche alle Schülerinnen und Schüler der Schiller-Grundschule träumen. Das zweimastige gelb-blaue Zelt des "Circus Tausendtraum" gab ihnen dazu Gelegenheit.
 
Zauberer, Fakire, Artisten, Bodenakrobatik, Jongleure, Clowns, aus diesen artistischen Betätigungsfeldern durften sich die Kinder zwei Wünsche aussuchen, zusammen mit Gleichinteressierten wurden sie dann einem ihrer Wünsche zugeordet. 
Eine Stunde täglich während der Schulzeit probten dann die vier 
Klassenstufen konzentriert und engagiert mit den Mitarbeitern des Circusprojekts. 
Bei etwa 400 Schülern eine logistische Aufgabe für Lehrer, Schüler und Zirkusbetreuer. Immer die a-, b-, c- oder d-Klassen wurden zusammen trainiert. Hierbei mischten sich die unterschiedlichen Altersstufen. 
Vier Vorstellungen fanden für Freunde und Eltern am Wochenende statt, und was die Kinder gelernt hatten, begeisterte das ganze Publikum. Die Clowns sorgten in mehreren Nummern für Spaß und Freude, Bodenakrobaten in weiß-roten "Strampelanzügen" bauten Menschenpyramiden fast bis unter die Zirkuskuppel. Gärtnerinnen ließen auf zauberhafte Weise Blumen erblühen. Jeder Schüler hatte sein positives Auftrittserlebnis. 
"Ich hätte gar nicht gedacht, dass mein Sohn so viel Talent hat", konnte man in der Pause eine Mutter laut denken hören. Was die Kinder vollbracht haben, ist toll. Die Teammitarbeiter um David Selle und Michael Wlodarcak knüpfen mit der Gruppeneinteilung an die Interessen und das Können der Schüler an. 
Dabei geht es nicht darum, "falschen Ehrgeiz" zu wecken oder Leistungen einzelner Schüler in den Vordergrund zu stellen. Jedes Kind hat im Programm seine eigene Rolle, kann mit Kostüm, Licht und Musik eine neue Seite von sich entdecken und präsentieren. 
Mut, Geschicklichkeit, schauspielerisches Können oder Komik, die Kinder hatten Spaß daran, sich auszuprobieren, zu experimentieren. 
Wer hat denn schon einmal mit Tellern und Bechern jongliert, ist als Pinguin verkleidet auf großen Bällen durch eine Manege gelaufen? Hexen und Magier vollführten an Diabolos wahre Kunststücke.
"Wenn ihr Kind das nächste Mal von der Toilette kommt und mit der Klobürste jongliert, dann applaudieren sie", so Zirkusdirektor David Selle. 
Er und seine Mitarbeiter unterstützten die Kinder auf wunderbare Art und Weise. In einer Woche haben die Kinder gelernt mit Tüchern zu jonglieren, auf dünnen Seilen zu laufen oder mit Humor und Charme Zaubertricks vorzuführen. 
Viel Vertrauen zu ihrem Trainer brauchten beispielsweise die Seiltänzerinnen, die gekonnt über das Drahtseil balancierten. Oder die Fakire, die durch Scherben gingen, auf Nagelbrettern oberkörperfrei lagen und Fackeln über ihre nackte Haut streichen ließen.
Entstanden ist der "Circus Tausendtraum" aus Circusprojekten, die die Soester Kleinkünstler Elke Schmücker und David Selle für Jugendzentren und soziale Einrichtungen durchgeführt haben. 
Die Anzahl der Projekte erhöhte sich und der Wirkungskreis wurde immer größer. Seit dem Jahr 2000 reisen die Leiter mit einer wechselnden Gruppe von Artisten deutschlandweit von Schule zu Schule und verzaubern mit ihren Nummern Kinder und Eltern. 
Auch Rektor Herbert Pisch betonte, was das Zirkusprojekt auf pädagogischer Seite leisten kann, "damit Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl" entstehen. 
Unter www.circus-tausendtraum.de kann man Neuigkeiten über den Zirkus erfahren und sich über den aktuellen Standort informieren.
Hexen jonglieren gekonnt
Chinesischer Jonglage ähnlich
Zwei Köche verderben nicht den Brei
Kinder lernen im Zirkus Tausendtraum
Jugendseite vom 13.September 2003

Mit dem Zircus Tausendtraum hatten Kinder der Schiller-Grundschule Wiesloch vor kurzem so richtig Spaß. Sie konnten als Zauberer, Bodenakrobaten, Jongleure, Seiltänzer, Fakire, Zauberer und Clowns auftreten. Mit viel Freude und Eiter war man bei der Sache und genoss sichtlich den Klamauk und Glimmer, mal ganz ohne Notenstress und Schulsorgen. Und ihren Mamas und Papas, Omas und Opas durften sie dann auch ihre einstudierten Übungen mit Freude präsentieren. Julia Roll, Klasse 3d, schreibt etwa: „Ich bin Seiltänzerin geworden. Mein Trainer heißt David und führt mich über das Seil. "
Marica Vulic (9): „Es war Dienstag. Ich kam in die Jongleur-Gruppe. Dann hat uns Herr Olaf gezeigt, was man alles machen kann. Jedes Kind hat sich einen Trick ausgesucht. Wir haben fleißig geübt." Auf dem Besen Rock' n Roll getanzt hat Markus (8). Für eine Nummer mit bunten Bällen hat sich Lisbeth Purrucker (8) entschieden. Und dass alles richtig viel Spaß gemacht hat, beteuert auch Dominic Holly. „Ich bin Fakir geworden", schreibt Tobias Eisele. Gleich am Anfang habe man Feuer „gemacht" und eine Fackel angezündet, diese zwei Mal auf die Hand gelegt und es habe überhaupt nicht wehgetan. Niklas Waibel schwärmt von der Kinderpyramide. Und auf dem Seil balanciert hat Alisa Jossen.
Allen hat es einfach riesigen Spaß gemacht. Wer genießt es schließlich nicht, mal hinter die Kulissen zu schauen und das Zirkushandwerk zu erlernen.